Im Zusammenhang mit einem Bericht über die aktuellen Haushaltsberatungen bzw. Kürzungspläne des Hamburger Senats verwendet das Hamburger Abendblatt ein dpa-Foto der kombinierten Vermögens- und Schuldenuhr, die von der Fachschaftsrätekonferenz (FSRK) der Universität Hamburg im vergangenen Juli als Protestaktion gegen die vom SPD-Senat angekündigten – angeblich “alternativlosen” – Kürzungen im Wissenschaftsbereich vor dem Hauptgebäude der Uni aufgestellt wurde. Auf der Uhr wird den Schulden der Stadt Hamburg (Zuwachs: 23 € / Sekunde) das Vermögen des reichsten Zehntels der Hamburger (Zuwachs: 231 € / Sekunde) gegenübergestellt. (Weitere Informationen zu der Installation finden sich hier.)
Dreisterweise wird das tatsächliche Motiv in der Bildunterschrift des Abendblatts nicht genannt. Stattdessen heißt es dort irreführend:
… währenddessen ticket die Schuldenuhr des Bundes für Steuerzahler weiter.Dass während der Haushaltsberatungen, so wie viele andere Uhren, natürlich auch die Schuldenuhr des Bundes für Steuerzahler weitertickt, ist zweifelsohne zutreffend. Diese ist jedoch auf dem Foto nicht zu sehen. Ein Versehen?
Außerdem erweckt der Ausschnitt des Fotos den Anschein, die Schulden der Stadt Hamburg wären höher als das Privatvermögen des reichsten Zehntels der Hamburger. Dass dem nicht so ist, kann man z.B. auf dem nebenstehenden Foto von der “Eröffnung” der Installation im vergangenen Juli sehen. Während seitdem nach der Hochrechnung die Schulden der Stadt Hamburg von 25 auf 26 Mrd. € angestiegen sind, ist das Vermögen des reichsten Zehntels der Hamburger von 125 auf 136 Mrd. € gestiegen…
No Comments so far ↓
There are no comments yet...Kick things off by filling out the form below.