Muhl, Florian – Die Commons-Debatte und die Sozialpädagogik – Hamburg 2013, 111 S. – (Hamburg, Universität, Diplomarbeit, 2013)
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Inhaltsverzeichnis
1. Gemeinwesen und Gemeinwesenarbeit
- 1.1 Politische und ökonomische Rahmenbedingungen in der Nachkriegszeit
- 1.1.1 Vom Fordismus zum Postfordismus
- 1.1.2 Ökonomisierung des Sozialen und aktivierender Sozialstaat
- 1.1.3 ‘Vermarktlichung von Sozialstaaten’
- 1.1.4 ‘Erziehung zur Marktlichkeit': Das unternehmerische Selbst
- 1.2 Begriffsbestimmung: Gemeinwesen
- 1.3 Zur Geschichte der Gemeinwesenarbeit
- 1.4 Entwicklung in der BRD
- 1.5 Funktion und Handlungsmöglichkeiten von Sozialer Arbeit und Gemeinwesenarbeit
2. Commons in der theoretischen und praktischen Auseinandersetzung
- 2.1 Begriffsbestimmung: Commons
- 2.2 Zur Geschichte der Commons
- 2.3 Von der ‘Tragödie’ über die ‘Verfassung’ zu neuen Formen der Produktion (auf Grundlage) von Commons
- 2.3.1 Die ‘Tragödie’ der Allmende
- 2.3.2 Die ‘Verfassung’ der Allmende
- 2.3.3 Commons-basierte Peer-Produktion
3. Fallstudie: ‘Park Fiction’ als urbanes Commons und die Gemeinwesenarbeit
- 3.1 Hintergrund: Gemeinwesenarbeit im Hamburger Stadtteil St. Pauli und jüngere Entwicklungen der Stadtentwicklungspolitik
- 3.2 Die Geschichte des ‘Park Fiction’
- 3.3 Exkurs: Die Auseinandersetzung um Park Fiction aus raumtheoretischer Perspektive nach Henri Lefebvre
- 3.4 Die Rolle der GWA St. Pauli bei Planung, Errichtung und Pflege von ‘Park Fiction’
- 3.5 ‘Park Fiction’ als urbanes Commons
4. Commons als Bezugspunkt(e) für kritisch-emanzipatorische Soziale Arbeit
- 4.1 Die Bedeutung von Commons für Gemeinwesen, Soziale Arbeit und Gemeinwesenarbeit
- 4.2 Das Ökonomische vom Sozialen aus denken und gestalten
- 4.3 Commons als Grundlage kooperativ-solidarischer Formen von Vergesellschaftung
- 4.3.1 Die Bedeutung der Institutionalisierung alternativer Formen und Institutionen der Vergesellschaftung
- 4.3.2 Commons im Rahmen einer Transformationsstrategie
Dieses Dokument steht unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 3.0. Der komplette Lizenztext ist hier – http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/legalcode – eine Zusammenfassung hier – http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed – abrufbar.
Abstract
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit greife ich die aktuelle Debatte um Commons, bzw. Gemeingüter oder die Allmende auf und untersuche die Relevanz der Theorie und Praxis von Commons für eine kritisch-emanzipatorische gemeinwesenorientierte Soziale Arbeit.
Die Diskussion um Theorie und Praxis von Commons wurde in der jüngeren Vergangenheit etwa durch die Arbeiten der Politikwissenschaftlerin Elinor Ostrom zur „Verfassung der Allmende“, die free software- und free culture-Bewegungen (Creative Commons) und in diversen aktuellen Auseinandersetzungen – z.B. um ein Recht auf Stadt – weltweit wieder verstärkt auf die Agenda gesetzt. Nach einem Abriss der gegenwärtigen Rahmenbedingungen und Herausforderungen der Sozialen Arbeit, folgt eine Klärung des Begriffs ‘Gemeinwesen’ und eine Darstellung der Geschichte der Gemeinwesenarbeit. Anschließend wird das Konzept der Commons eingeführt, ein geschichtliches Schlaglicht auf die Bedeutung von Commons für das menschliche Zusammenleben geworfen und ein Überblick über die wissenschaftliche Verhandlung des Gegenstands – von der „Tragödie“ (Hardin) über die „Verfassung“ (Ostrom) der Allmende zu neuen Formen der Produktion auf Grundlage von Commons (commons-based peer production (Benkler)) – gegeben.
Unterfüttert wird die theoretische Auseinandersetzung mit einer Fallstudie zum selbstorganisierten Park-Projekt ‘Park Fiction’ im Hamburger Stadtteil St. Pauli an dessen Entstehen auch organisierte Gemeinwesenarbeit beteiligt war. Die Orientierung auf das Schaffen bzw. Stärken von Commons und einer Politik des Gemeinsamen werden abschließend als „transformationsstrategisches Konzept“ (Rilling) bzw. als „konkrete Utopie“ (Bloch) analysiert, die einerseits über die tendenzielle Eingemeindung der Sozialen Arbeit in aktuelle Politiken der Kontrolle und Individualisierung im Sinne von Vereinzelung hinausweist und andererseits die Grundlage für eine anti-hegemoniale politische Produktivität der Sozialen Arbeit darstellen kann.
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