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Diplomarbeit: Die Commons-Debatte und die Sozialpädagogik

Oktober 9th, 2013 · 1 Comment · Pädagogisch, Politisch


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One Comment so far ↓

  • Matthias Bublitz

    Eine interessante, geschichts- und theoriebasierte Arbeit. – Meine zwei thematischen Ergänzungen:

    1.) Inwiefern die Berufung auf das „Allgemeine“ (auf die „commons“ einer Gesellschaft) beim Publikum fruchtet, hängt auch davon ab, wie es zum „Allgemeinen an sich“ steht. Und hier laufen die Trends – auf verschiedensten Ebenen – eher in die entgegengesetzte Richtung: zum Individuum. Das „Allgemeine“ wird allenfalls noch als Summe von Individuellem akzeptiert – damit lässt es sich aber kaum noch gegen konkrete Interessen ausspielen.

    Das „Allgemeine“ ist gerade in Deutschland missbraucht worden („Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ im „NS“), und auch die – von England ausgehende – erkenntnistheoretische Kritik an den Allgemeinbegriffen (die als bloße Konstruktionen und „Namen“ entlarvt wurden; Nominalismus, W.v. Ockham) hat dazu geführt, dass das Konkrete und Individuelle für „realer“ gehalten wird und ein höheres Recht genießt als das „Allgemeine“. Sichtbar wird dies auch an dem Ausspruch M. Thatchers: „There is no such thing as a society, there are only individuals and their families“. – Insofern ist die Aufkündigung des Allgemeinen auch ein Produkt von Aufklärung und Demokratisierung, und hierin liegt auch der Nährboden für eine „antideutsche“ Kritik am Sozialstaat.

    Die Aufgabe der Linken könnte es nun sein, dies zunächst einmal anzuerkennen, aber dann auch die berechtigten Aspekte des „Allgemeinen“ (das eben nicht NUR Konstruktion ist und nicht NUR einschnürend) wieder stärker zu betonen. Die herrschende Bewusstseinspolitik (z.B. in der Schulpädagogik) läuft aber leider popeider- unter linken Schlagworten – eher auf das Gegenteil hinaus: Die dogmatische Verteufelung alles Verbindenden und Allgemeinen zugunsten eines ultra-subjektivistischen Weltzugangs (Einfordern der Verbindlichkeit dann über inhaltsneutrale „Kompetenzmessung“). Insofern trickst sich die Linke selber aus, wenn sie den postmodernen Bildungsideologen das Monopol einräumt und die gleiche Erkenntnistheorie vertritt wie die autoritäre Schulbehörde…

    2.) Manchmal frage ich mich, wie „allgemein zugänglich und offen“ die Freiräume in HH wirklich sind. Ein gewisser Trend zu Lookismus, Szene-Gehabe und einer eher instinktmäßigen Zuordnung von „innen/ außen“ lässt sich wohl kaum abstreiten. Letzten Endes hebelt dieser Ästhetizismus die „Allgemeinheit der Teilhabe“ immer wieder aus.

    Wie schon gesagt, dies sind Ergänzungen und keine Kritikpunkte.

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