Die Mopo macht gerade Cannabis-Themenwoche: Gestern wurde mit der Zahl von 100.000 Kiffern in Hamburg getitelt: “So bekifft ist Hamburg”. (Wobei man schon zum ‘Kiffer’ wurde, wenn man nur 1x innerhalb des letzten Jahres Cannabis zu sich genommen hat, aber gut.) Und heute wieder eine Gras-Titelstory: “Marihuana – Warum so viele Hamburger es rauchen – Was die Polizei macht”.
Darüber, was die Polizei denn nun macht, erfährt man im Artikel eigentlich gar nichts. Dort heißt es dazu nur lapidar: „Wie werden Kiffer bestraft? – Meist gar nicht.“ Nur: „Dealer können mehrere Jahre hinter Gitter kommen.“ Aber wie sie dahin kommen und was das kostet? Mopo, wir sind gespannt! Jetzt wären in einer nächsten Ausgabe Infos darüber interessant, was das für einen Umfang an polizeilicher und richterlicher Arbeitskraft in Anspruch nimmt, wie viele Verhaftungen,
(fallen gelassene und durchgesetzte) Anzeigen und nicht zuletzt welchen finanziellen Aufwand die Durchsetzung des Betäubungsmittelgesetzes in seiner aktuellen Form für die Stadt Hamburg bedeutet.
In Bezug auf Deutschland gibt es da nicht viel Material. Nach dieser “Schätzung der Ausgaben der öffentlichen Hand durch den Konsum illegaler Drogen in Deutschland” von 2010 geht es jedenfalls um Milliarden Euro. Und die werden zu einem übergroßen Teil für den ganzen Strafverfolgungsaufwand ausgegeben. Was ist mit Hamburg?
Der Senat wollte doch sparen… Mach’ doch mal jemand eine kleine Anfrage zu dem Thema, oder gibt es da schon einen Stand?
Der sogenannte ‘Krieg gegen die Drogen’ ist ein Krieg gegen Menschen
Zum Vergleich schon mal: Die Zahl der Verhaftungen wegen sogenannter marijuana-related offenses [Delikt, Straftat, Vergehen, Verstoß] lag in den USA im Jahr 2010 laut dem aktuellen Crime Report des FBI bei 853.838. Das sind im Durchschnitt 2300 Verhaftungen, die im Zusammenhang mit Cannabisprodukten wie Haschisch oder Gras/Marijuana pro Tag oder knapp 100 pro Stunde. Seit dem Jahr 2000 waren es ca. 7,9 Millionen. (via AlterNet, Vgl. Encod + Hanfplantage + CopsSayLegalize (LEAP))